Zahlen = Seitenzahlen des Buches von Erika Chopich „Aussöhnung mit dem Inneren Kind“.
Kursives stammt aus ihrem „Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem Inneren Kind“.
Das „Innere Kind“
Dies ist der „ursprüngliche“ Teil unseres Wesens: die Gefühle, die „aus dem Bauch“ kommen, der Träger der Intuition, Quelle der Lebensfreude und Lebensenergie. Und auch die schmerzlichen Erfahrungen meiner Kindheit sind in ihm aufbewahrt.
Der „lieblose Erwachsene”
(= das erwachsene Kind, das ungeliebte Kind (wie im Arbeitsbuch))
Teil der Psyche, der dafür sorgt, dass schmerzliche Kindheitserfahrungen nicht gefühlt werden. Er verweigert die Übernahme der Verantwortung von Schmerz, Traurigkeit, Angst, ... des „Inneren Kindes“ und verhindert damit auch dessen Freude. 45 f]
Beispielsweise mit der Begründung: „Ich kann nicht mit Schmerz umgehen.“
Der „lieblose Erwachsene“ zeigt sich z. B. darin, wenn Regeln, Verpflichtungen, Aufgaben, Scham- und Schuldgefühlen ein größeren Wert beigemessen wird als dem Gefühl, im Kontakt mit sich selbst zu sein 42f].
Dadurch wird das Innere Kind abgespalten und damit wird die alte Kindheitssituation re-inszeniert. (41] Alice Miller, Am Anfang war Erziehung: „So, wie wir als Kinder behandelt wurden, behandeln wir uns während unseres ganzen restlichen Lebens.“)
Die Folgen sind u. a., dass sich das Innere Kind nach außen an andere Menschen wendet, die für es sorgen sollen. Oder es wird mit Süchten verschiedenster Art unterdrückt.
Das „Ego”
Es ist das Zusammenspiel vom lieblosen Erwachsenen und dem dann ungeliebten, verlassenen Kind. Es wurde und wird immer wieder neu aufgebaut als Schutz vor früher erlebten Trennungen und wird heute als ein Selbst erlebt, ist aber ein falsches Selbst oder unser „erwachsenes Kind " 17].
59] Das Ego will uns glauben machen, dass es möglich sei, Verlassenheit und Ablehnung zu vermeiden. Aber durch das Ego entsteht heute erst die innere Abgetrenntheit!
62] Wenn uns Überzeugungen Schmerzen verursachen, dann sind sie „falsche Überzeugungen“ und kommen aus dem Ego. Z. B.: „Ich muss perfekt sein, um geliebt zu werden.“
Entwickelt hat sich das Ego in der frühen Kindheit als Weg, mit schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.
Dadurch wurden sie verdrängt, und damit verewigt.
Der „liebevolle Erwachsene“
Der liebevolle Erwachsene ist dem Inneren Kind gegenüber weder autoritär noch gleichgültig. Denn 49] das Kind hat immer Gründe für seine Gefühle, und der Erwachsene will diese kennenlernen. 47] Er bringt vielmehr den Mut auf, in unser Inneres zu schauen, um uns kennenzulernen.
„Falsche Überzeugungen“ werden dabei durch „Wahrheit” ersetzt. Dadurch heilen die alten Kindheitswunden der Vergangenheit.
Und für die Gegenwart werden Wünsche und Bedürfnisse des Kindes aktiv vom liebevollen Erwachsenen realisiert.
Das „Höhere Selbst”
Dies ist die Verbindung zwischen dem liebevollen Erwachsenen und dem geliebten Inneren Kind 53]. Sie kann durch „Inner Bonding Therapy“ (Innere Verbindungstherapie) erreicht werden 13ff].
In dieser Verbindung erleben wir unsere „Ganzheit“, die Fähigkeit zu lieben, unsere persönliche Stärke und wahre Identität, sind in unserer „Mitte“, haben „Verbindung mit dem Universum“, haben Balance zwischen „Yin und Yang“.
(Anmerkung: Praktisch alle Therapieformen streben eine „Integration“ der verschiedenen inneren Teilbereiche an. Die "Inner Bonding Therapy" - die von ihrem Ansatz her fast identisch mit der Transaktionsanalyse ist nennt diesen Weg zur Integration die „Aussöhnung“ und beschreibt ihn sehr prägnant.
Insofern kann die Arbeit mit dem „Inneren Kind“ weitgehend für sich im Alltag durchgeführt werden. Von außen wird nur nach Bedarf angeleitet bzw. therapeutisch begleitet.)
Ausführlicheres zu diesem Artikel können Sie auch in meinen öffentlichen Vorträgen hören.